Bleiben Sie neugierig

Kreis-Anzeiger, Altenstadt 16.06.2017

VERABSCHIEDUNG Abiturienten der Limesschule erhalten Zeugnisse und gute Wünsche für den weiteren Lebensweg

WALDSIEDLUNG – (asl). Viele gute Wünsche und gut gemeinte Ratschläge erhielten die Abiturienten der Altenstädter Limesschule im Zuge der akademischen Feier anlässlich ihrer Entlassung. Die Schulleitung hielt sich bei der Ansprache an das diesjährige Motto „Abi-Vegas – jahrelang um jeden Punkt gepokert“. Die Tutoren wie auch die Schüler selbst blickten in eher persönlichen Ansprachen auf ihre Schulzeit zurück. Musikalisch umrahmt wurde die Feier im Bürgerhaus der Waldsiedlung von der Abiband und den beiden Musiklehrern Hans-Peter Müller und Eduard Rovner.

Die Jahrgangsbesten wurden von Schulleiterin Gaby Küster und Oberstufenleiterin Manuela Giar sowie den Bürgermeistern aus Altenstadt und Limeshain, Norbert Syguda und Adolf Ludwig, geehrt. Sie erhielten für ihre Leistungen Präsente. Jahrgangsbeste ist Gina Maria Würl aus Altenstadt mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Laura Ursprung aus Limeshain erreichte 1,1, Shurimah Bangang aus Nidderau und Julian Steinbach aus Limeshain jeweils 1,4, Maren Brücks aus Altenstadt einen Durchschnitt von 1,5 und Jasmin Müller aus Florstadt 1,6. Küster hob außerdem Johannes Logemann, Gina Maria Würl, Laura Ursprung, Franziska Dörrschuck und Geraldine Greiner für ihr Engagement in der Schülervertretung hervor und lobte Fides Grebe für ihren Einsatz bei den Musical- und Theater-AGs. Nachdem alle Abiturienten ihr Zeugnis in den Händen hielten, wurden sie von Eltern, Freunden und Bekannten mit stehenden Ovationen gefeiert.

Küster und Giar passten ihre Rede dem Motto an und überlegten, ob sich manch einer sein Abi mit einer Glückssträhne erspielt habe oder unter Einsatz aller erlaubten Mittel erarbeitet. „Der eine oder andere landete in der Prüfung eine ‚double Zero‘, eine Doppelnull. Vor allem in Mathe, was die Gewinnhöhe etwas minderte.“ Doch es habe auch Glamour und Glitzer gegeben. Und die After-Show sei mit einer filmreifen Geiselnahme der Casinoleitung in Erinnerung geblieben, kommentierten sie die Kreativität der Schüler beim Abischerz. „Doch jetzt ist es Ihr Spiel. Sie müssen selbst entscheiden, was sie einsetzen. Gehen Sie Ihre eigenen Wege, aber kehren Sie auch immer wieder zu ihren Wurzeln zurück“, sagten Küster und Giar.

Der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Martin Opel, hob die Bedeutung des Ehrenamts hervor und wünschte sich auch von den jungen Menschen, dass sie sich uneigennützig in irgendeiner Weise engagieren, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

„Sie fühlen sich jetzt als Champions“, erkannte Syguda die Leistung der Abiturienten an. Aber auch wenn die ehemaligen Schüler viel Wissen angehäuft hätten, wüssten sie nichts über Steuererklärungen, Versicherungswesen oder Mietrecht, stelle er fest. Noch wesentlicher sei es aber, auf dem weiteren Lebensweg Rückgrat zu beweisen, auch gegen den Strom zu schwimmen und Zivilcourage zu beweisen. Ähnlich sah es Ludwig, der auf die Bedeutung von Freiheit und Demokratie hinwies. „Lernen Sie, miteinander und nicht gegeneinander zu leben. Lassen Sie sich nicht treiben in Feindschaft und Hass“, mahnt er und beendete seine Rede mit den Worten. „Bleiben Sie neugierig und mögen immer liebe Menschen Ihnen helfend zur Seite stehen.“

Schulsprecher Albin Kett war ein wenig neidisch auf die Abiturienten, weil sie es schon hinter sich hätten. Er sei erst im nächsten Jahr dran. „Aber egal, welche Hürden Euch im Weg stehen, überwindet sie“, sagte er. „Für Bildung ist man nie zu alt.“ Die Abiturienten Shurima Bangang, Johannes Logemann, Franziska Zimmermann und Fides Grebe blickten durchaus kritisch auf die Oberstufenzeit zurück, wenn auch mit einem Augenzwinkern. Sie seien kein Team gewesen, sei von außen kritisiert worden. „Aber wir haben es trotzdem gemeinsam geschafft, sogar die Vorbereitung von akademischer Feier und Abschlussfeier“, stellte Bangang fest. „Wir sind bei den Planungen zusammengewachsen. Mobbing gab es während der ganzen Oberstufenzeit nicht“, merkte sie an. Eine eher mangelhafte Informationspolitik über Veranstaltungen und eine Reihe von Fehlzeiten der Lehrer, die den Schülern viele Freistunden beschert hätten, griff Fides Grebe auf. Und dass einige Lehrer eindeutig Lieblingsschüler gehabt hätten, sei anhand der Benotungen unverkennbar gewesen. „Entschuldigung, wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt“, so Grebe.

„Gehen Sie wir Faust auf Weltfahrt, finden Sie die Balance zwischen Streben und Erreichen und seien sie nicht von Mephisto, sondern von einem guten Geist begleitet“, sagte Tutor Andreas Poppe. Martin Fuß stellte die Würde des Menschen in den Mittelpunkt seiner Ansprache und wünschte sich von seinen ehemaligen Schülern, „dass Sie jeden Menschen als Ihresgleichen behandeln“. Tutorin Tanja Schäfer-Auth riet den jungen Leuten, sich Zeit zu nehmen auf ihrem weiteren Lebensweg, „denn die Ersten werden die Letzten sein“. Wichtig seien die Erinnerungen an wichtige Elementarerlebnisse, betonte Schneider und stellte fest, dass sie mit ihrer Klasse viele tolle Augenblicke erlebt habe.