Ich hätte niemals gedacht, dass es so brutal war

Veröffentlicht

Kreis-Anzeiger, Altenstadt 23.05.2017

LIMESSCHULE Abschlussklassen besuchen die KZ-Gedenkstätte Buchenwald

ALTENSTADT – (red). Um einen tieferen Eindruck von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zu bekommen, besuchten die Abschlussklassen der Altenstädter Limesschule die Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Das Lager, das zwischen 1937 und 1945 von den Nationalsozialisten als Arbeitslager betrieben wurde, war eines der größten seiner Art im Deutschen Reich.

Während dieser Zeit starben über 56 000 der Inhaftierten an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung. Der Name Buchenwald wurde zum Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen.

Der mehrstündige Aufenthalt der Limesschüler in der Anlage auf dem bei Weimar gelegenen Ettersberg begann mit einem dreißigminütigen Dokumentarfilm, in dem ehemalige Insassen von den menschenverachtenden Zuständen berichten. „Schon allein von dem Film musste ich schlucken, da ich niemals gedacht hätte, dass es so brutal war“, berichtete ein Schüler. Anschließend nahm die Gruppe an einer rund anderthalbstündigen Führung über das Gelände teil, die sie durch das Lagertor mit der zynischen Inschrift „Jedem das Seine“ über den ehemaligen Appellplatz zum gefürchteten Arrestzellenbau führte und einen Vortrag zur Lagergeschichte an einem Miniaturmodell einschloss.

Anschaulich und berührend wurden die einzelnen Bereiche des ehemaligen KZ den ergriffen zuhörenden Schülern vorgestellt und die perfiden Methoden der Unterdrückung deutlich gemacht. Es ergaben sich zahlreiche Gespräche mit vielen Nachfragen Die Führung endete mit der Besichtigung des Krematoriums und den Verbrennungsöfen, deren Anblick die Schüler am heftigsten erschütterte. „Es war ein wirklich komisches Gefühl, durch das KZ zu laufen, da man sozusagen auf toten Menschen lief“ berichtete eine Schülerin.

Der als fester Bestandteil in das schulische Leben der Altenstädter Limesschule aufgenommene Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald hat die Schüler nachdenklich gestimmt. „Aus den Abschlussberichten geht hervor, dass das Unterrichtsthema Drittes Reich für sie nun viel realer geworden ist“, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Deutlich wurde auch bei dieser Fahrt die enorme Wichtigkeit, die Verbrechen der NS-Diktatur niemals zu vergessen und gemeinsam mit zukünftigen Generationen solche Gräueltaten nie mehr zuzulassen.