Kochbuch der Kulturen – ein Koch und Lesebuch

und wie es entstand …
„Wahre Gastfreundschaft besteht darin, Gedanken bei sich zu empfangen“
Peter Cerwenka
Seit 1996 begegne ich als Lehrerin im Deutsch-Intensivkurs der Limesschule Altenstadt
(Hessen) jungen Menschen aus zahlreichen Ländern und Kulturen. Zeit- und
altersübergreifend verbindet sie zum einen der Wunsch, möglichst schnell ein
Grundverständnis der deutschen Sprache und Kultur zu erlangen, zum anderen wächst
die Einsicht in die Notwendigkeit der Integration in den Alltag eines neuen Landes und
des Kontakts mit seinen Menschen.
Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von
jungen
Menschen
unterschiedlicher
Nationalitäten
und
unterschiedlichen
Alters erlaubt, die jeweils singulär
erlebte, manchmal durchlittene eigene
Migrationserfahrung einzuordnen in ein
Spektrum
vergleichbarer
Erlebnisse,
Sorgen und Ängste. Das „DaZ-Zimmer“
und
der
dort
angebotene
Deutschunterricht sind also auch ein Ort
der Begegnung und des Austausches
junger Menschen mit vergleichbaren, oft
existenziellen Erfahrungen. Gemeinsames Kochen und Essen hat sich in den vergangenen
Jahren für die Teilnehmer des „DaZ“-Kurses wiederholt als wertvolle Gelegenheit
erwiesen, sowohl Mitschülern als auch Lehrern einen ersten und erfahrbaren Einblick in
die eigene Kultur zu vermitteln.
Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, gemeinsam ein Kochbuch zu fertigen. Es
sollte nicht nur Rezepte aus fremden Ländern wiedergeben, sondern gleichermaßen eine
kurze Geschichte der Menschen erzählen, die an seiner Erstellung beteiligt waren. Die
Schüler des Kurses im Alter zwischen elf und achtzehn Jahren brachten sich mit großer
Begeisterung in die Umsetzung dieses Projekts ein: Sie verfassten Textbeiträge,
schrieben Rezepte und trafen sich in ihrer Freizeit in der Schulküche, um dort voller
Hingabe Gerichte aus ihren jeweiligen Heimatländern zuzubereiten. Einige von ihnen
leben erst
seit wenigen Monaten in Deutschland, manche seit einem Jahr, manche seit
zwei Jahren. Ihre Textbeiträge können dementsprechend nicht fehlerlos sein. Angesichts
der enormen Sprachleistung der Schüler erschien es wichtig, ihre Texte in der
Originalfassung wiederzugeben. Damit die in unserem Buch versammelten polnischen,
philippinischen, italienischen, afghanischen, spanischen, iranischen, griechischen,
rumänischen und lettischen Rezepte problemlos nachgekocht werden können,
entschieden wir, dem Buch eine redigierte Fassung der Zutatenlisten und
Zubereitungsanweisungen beizulegen.
Die vielzitierte Weisheit, Liebe gehe durch den Magen, trifft im übertragenen Sinn auch
auf interkulturelle Annäherung zu. Wir laden Sie ein, sich darauf einzulassen. Es ist in
jeder Hinsicht ein Gewinn.
Guten Appetit! Smacznego! Masiyahan kayo sa inyong pagkain! Buon appetito!
ناج شون
Disfrutar de su comida!
γθτεν αππετιτ
!
Poftă bună!
Labu apetīti!